2018 - Irland, Wild Atlantic Way

1. bis 23. Juni 2018

Im Juni 2018 besuchen wir mit Wohnmobil-Freunden Irland und wollen insbesondere den "Wild Atlantic Way" befahren. Diese Reise werden wir mit einem Miet-Wohnmobil unternehmen, da unser Hymer ML-I 580 zwar bestellt aber noch nicht geliefert ist. Sie dient auch der Vorbereitung für die grosse Reise und soll insbesondere Erfahrungen bringen zu den benötigten Ausrüstungsgegenständen, welche zwingend benötigt werden. Das Leben auf kleinstem Raum muss geübt werden.

 

Wild Atlantic Way 

Stellen Sie sich vor, dass Sie am äußersten westlichen Rand Europas unterwegs sind. Sie parken Ihr Auto, steigen aus und spüren sofort die salzige Seeluft im Gesicht. Atemlos schauen Sie auf die mächtigen Wellen des Atlantischen Ozeans… Das und mehr erwartet Sie auf Ihrer Wild Atlantic Way Reise - eine inspirierende Tour an Irlands wilder Westküste!

Der Wild Atlantic Way ist die erste und längste markierte Küstenroute in Irland und verläuft von Kinsale/Cork bis an den nördlichsten Zipfel in Donegal. Diese phantastische und beeindruckende 2500 km lange Küstentour, ist weltweit einzigartig! Sie führt entlang vieler Strände, spektakulären Klippen, gemütlichen Häfen und atemberaubenden Aussichtspunkten.

Ihre Wild Atlantic Way Tour beginnt – oder endet, abhängig von der Fahrtrichtung – in West-Cork und führt Sie direkt an der irischen Küste entlang, im Zick-Zack über Klippen, die hoch über dem Atlantik emporragen. Die Küstentour führt Sie unterwegs auch zu 156 sogenannten "Entdeckungspunkten", immer in Begleitung vom ungestümen Rauschen des Atlantischen Ozeans und der Herzlichkeit der Menschen in Irland. Sie werden bestimmt öfter in den netten Küstendörfern "hängenbleiben".

 

 


Anreise über Frankreich

Es ist soweit, wir können zu unserer "Hauptprobe" für das grosse Abenteuer starten. Nach einer umfassenden Einführung in den Camper wird zu Hause das Fahrzeug geladen. Ich schleppe alles nach draussen und Brigitte räumt das Wohnmobil ein. Es ist gar nicht so einfach alles am richtigen Ort zu verstauen. Als recht knifflig hat sich der Verlad der Velos erwiesen. Aber endlich ist es geschafft. Wir sind startklar für die Reise. Eine letzte Nacht zu Hause. Am Samstagmorgen um fünf Uhr starten wir los. In einem 12 Stunden Reisemarathon fahren wir bis an die Küste der Normandie. Dort treffen wir am späten Nachmittag auf dem Campingplatz ein und werden von unseren Freunden  mit einem eiskalten Guinness begrüsst. Nach einem gemütlichen Nachtessen auf dem Campingplatz schlafen wir zum ersten mal in  unserem Wohnmobil. Frisch ausgeruht erkunden wir am nächsten Morgen mit den Mountainbikes die Gegend bevor wir zum Hafen fahren und auf die Fähre warten. 

 


Mit der Fähre nach Irland

In einer langen Kolonne mit den verschiedensten Fahrzeugen warten wir bis wir auf die Fähre fahren können. Zentimeterganu werden wir eingewiesen, packen unsere Sachen und verlassen das Fahrzeugdeck. Die Überfahrt gibt uns die Gelegenheit unsere Reiseplanungen zu diskutieren und festzulegen. Nach einer ruhigen Nacht auf der Fähre beginnt nun unsere Reise durch Irland. Der Linksverkehr und die engen Strassen sind gewöhnungsbedürftig. Da der Kühlschrank auf der Fähre nicht laufen durfte, sind unsere Vorräte noch nicht aufgefüllt. Also suchen wir in einem der ersten Dörfer einen Supermarkt und kaufen ein. Unser erster Stellplatz ist bei einem Leuchtturm weit draussen auf einer Halbinsel. Hook Head ist bekannt für seinen alten aber immer noch intakten Leuchtturm. Am Nachmittag erkunden wir die umliegenden Strände mit dem Bike.


Die grüne Insel

Sehr schnell wird uns klar warum Irland die grüne Insel genannt wird. Die Felder strahlen in den verschiedensten Grüntönen. Dazu blühen überall farbige Blumen. Die Küste mit ihren schroffen Felsen ist atemberaubend schön. Die Strassen sind sehr eng und nicht mit den Schweizerstrassen vergleichbar. Sehr kurvenreich mit vielen Unebenheiten und unübersichtlichen Hügeln und Rampen. Zeitweise fahren wir wie in einem grünen Tunnel. da die Bäume und Sträucher bis dicht an den Strassenrand wachsen. Allerdings hat die üppige Vegetation auch eine touristische Schattenseite mit der sich der Besucher abfinden muss, es regnet ab und zu. Das heisst es regent eigentlich jeden Tag mindestens einmal. Regen, Wind und Wetter aber auch Sonnenschein wechseln sich in raschen Interwallenab. Irisches Wetter eben. Insbesondere der starke Wind kann ganz schön am Wohnmobil rütteln, auch nachts. Trotz allem; wir haben Glück und geniessen die vielen trockenen und sonnigen Wetterabschnitte.

 

 


Leben in einem Wohnmobil

Das Camperleben auf sehr engen Raum muss geübt werden. Wir stellen fest, dass das etwas kleinere Mietmobil eine gute Wahl war für die engen Strassen von Irland. Das Leben "on the road" verlangsamt sich sehr stark. Immer wieder muss überlegt werden, wie lange die Vorräte reichen. Esswaren, Getränke aber auch das Wasser im Tank muss überprüft und bei Bedarf aufgefüllt werden. Abwasser, Chemietoilette, Strom und Gas. Alles muss im Blick behalten werden. Gar nicht so einfach, wenn man neu im Geschäft ist. Unsere Campingfreunde, die seit Jahren ein Wohnmobil haben, geben uns viele Tipps und Tricks. Auch die Enge im Fahrzeug ist gewöhnungsbedürftig. Wir betrachten diese Reise als Hauptprobe für unser grosses Projekt und gewöhnen uns schnell an die neue Lebensform. Wir sind überzeugt, dass diese Reiseart für uns das Richtige ist. "swiss-on-the-move" kann starten.


Pub, Guinness, Seafood and more

Entlang unserer Reise liegen diverse Dörfer und kleine Städtchen. Manchmal mehr, manchmal weniger touristisch. Die verschiedenen fröhlichen Farben der Häuser geben den engen Strassen den unvergleichlichen irischen Scharme. Trotz der, zum Teil sehr engen Strassen in den Dörfern stehen Tische und Stühle der Restaurants am Strassenrand. Farbige Schilder zieren die Hausfassaden der Pubs und Restaurants. Es ist tatsächlich so wie im Reiseführer beschrieben, die Iren sind sehr freundlich und humorvoll. In der Regel ist es völlig unkompliziert mit den Leuten in Kontakt zu kommen. Auch die Hilfsbereitschaft beim Suchen nach dem richtigen Weg ist sehr gross. Sofort wird Hilfe angeboten und Erklärungen geliefert. Einzig der irische Dialekt ist nicht ganz einfach zu verstehen. Keine Frage für uns, das Fish and Chips, Guinness an Seafood gegessen wird. Auch der obligate Besuch einer Whisky-Brauerei wird absolviert. Irland ist wahrhaftig immer eine Reise wert.


Strand, Strand und nochmals Strand

Zwischen den rauhen Küstenabschnitten finden wir immer wieder wundervolle, meistens menschenleere Sandstrände. Es gibt aber auch sehr beliebte Strandabschnitte, an welchen die Iren mit ihren Autos direkt an den Strand fahren und auf dem Sandstrand parkieren. Und niemand hat ein Problem damit. Irisch eben. Meistens weht an der Küste ein starker Wind, welcher den Sand kräftig vor sich hin treibt. Entlang den weiten Stränden können endlose Spaziergänge und Wanderungen gemacht werden. Die beliebten Strände sind in der Regel überwacht und es weht eine Fahne, welche Hinweise gibt über die vorherrschenden Gefahren, insbesondere über ablandige Strömungen. Viele Sandstrände laufen aus in gewaltigen Sanddünen, die meistens spärlich bewachsen sind und dann übergehen in die angrenzenden Wiesen. Beeindruckend schön und endlos weit. Ein wahres Bike und Wanderparadies.


The Wild Atlantic Way

Ein wahrhaftig zutreffender Name. Wild und zurklüftet bietet die Küste immer wieder atemraubende Aussichten. Mit wilder Gewalt schlagen hohe Wellen an die abfallenden Küsten. Die steilen Wände sind bevölkert mit unzähligen Vogelarten. Einige bekannte Spots wie die Cliffs of Moher sind touristisch sehr gut erschlossen. Das heisst riesige Parkplätze mit sehr vielen Cars und Autos, Besucher aus unzähligen Ländern und mit den üblichen Touristenläden. Die Wege sind markiert und überwacht. Selbstverständlich hat es auch ein Restaurant mit touristisch angepassten Preisen. Andere Spots sind menschenleer, keine Abschrankungen, keine Schilder nur Natur pur. Die Besucher sind selber verantwortlich wie nahe sie am Cliff spazieren wollen. An einem Ort wie Mizen Head zu übernachten gehört zu den Highlights der Reise. Frei stehen, direkt am Strand oder Clip, warten bis die Sonne untergeht und dann nur mit dem Rauschen des Meeres im Wohnmobil übernachten. Das sind die magischen Momente unserer Reise.


„keh Ahnig vo Botanik“

Trotz dem rauhen Klima mit viel Wind hat es in Irland überall schöne Blumen. Sir sind erstaunt über die Farbenpracht, die sich überall bietet. Zwischen all dem grün blühen in den Wiesen und Hecken überall Blumen in den unterschiedlichsten Farben. Die Vegetation ähnelt der derjenigen auf 3000 m in der Schweiz. Da ich „keh Ahnig vo Botanik“ ha, lade ich mir ein Pflanzenbestimmungsapp herunter, damit wir in etwa wissen, welche Pflanzen hier in Irland wachsen. Allerdings braucht das App eine stabile Internetverbindung, die aber meistens nicht vorhanden war. Somit haben wir zwar die theoretische Möglichkeit zu erfahren, welche Blumen hier blühen, aber mangels Internetverbindung sind wir gleichweit wie am Anfang.

„keh Ahnig von Botanik“.


Unsere Route durch Irland

Die grobe Routenplanung war von Anfang an gegeben. In Rossläre die Fähre verlassen und dann der Küste entlang gegen Westen. Allerdings erwies sich dann die  Feinplanung als aufwändiger als gedacht. Die Strassen in Irland sind teilweise sehr, sehr eng und mit einem Camperfahrzeug das breiter und länger ist als gewöhnliche PW nur mit allergrösster Vorsicht zu befahren. In der Regel fahren wir am Morgen und mache am Nachmittag Sightseeing zu Fuss oder per Rad. Alles in allem legen wir in Irland etwa 2000 km zurück. Ein gutes Navi kombiniert mit einer übersichtlichen Autokarte ist nach unserer Erfahrung die beste Möglichkeit sich zurechtzufinden. Bewährt hat sich auch, dass in beiden Fahrzeugen Funkgeräte vorhanden waren. So konnten wir uns auch während der Fahrt verständigen. Irland ist wirklich eine Reise wert.


Fazit

Die Irlandreise mit einem Mietmobil war unsere Hauptprobe für unsere weiteren Reisen mit unserem eigenen Wohnmobil. Die Länge des Campervans ist inklusive der Fahrräder, in etwa gleich wie bei unserem bestellten Wohnmobil. Allerdings ist die Breite und Höhe etwas geringer. Für Irland war die gewählte Grösse eigentlich ideal. Wir haben nun einen Vorgeschmack erhalten, wie sich das Leben in einem Wohnmobil anfühlt. Wir sind nach dieser Erfahrung überzeugt, dass diese Art zu reisen uns zusagen wird. Wir konnten auch Erfahrungen sammeln, welche Ausrüstungsgegenstände sich bewährt haben, wo sie verstaut werden. Sicherlich müssen die Fahrräder in der Garage mitgeführt werden. Hinten am Fahrzeug haben unsere Velos in der salzigen Seeluft sehr gelitten. 

 



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Wild Atlantic Way
National Geographic
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Wild Atlantic Way
50 Geheimtipps rund um den WAW
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